FUR ist eine Begegnung mit der japanischen Tänzerin Aya Toraiwa. Die Arbeit befasst sich mit Aya’s spezifischen Körpermerkmalen, ihren Rhythmen, Konturen, Farben, Energien und insbesondere mit ihrem knielangen Haar. Ihr Haar bedeckt und bekleidet, wird zum Schutzraum und zur Prothese: eine fellähnliche äussere Schicht und Verlängerung des Körpers, der Energien, des Selbst. Seltsam anmutende Erscheinungen oszillieren zwischen Vorn und Hinten. Das fragile Material um den Körper enthüllt was verborgen scheint und fungiert als Übergang zwischen der inneren und äußeren Welt. Gemeinsam begeben wir uns in Konstellationen des Seins. Die Disfigurationen lassen das Selbst zur Bühne werden: zum Raum, Ort und Material, welches das Subjekt der Betrachtung darstellt. Der Kontemplation. FUR ist Teil meiner Portrait-Serie, die darauf abzielt, die respektiven Rhythmen und Energiefelder über einen rein physischen Ansatz zu sehr eigenen, persönlichen Portraits zu formen.
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“FUR ist Teil einer Porträtserie und entwickelt aus Körper, Rhythmus und Bewegung eine Choreografie, die das Haar als autonomen Körper entstehen lässt. Das Haarvolumen verändert seine Form und Struktur mit den Bewegungen von Kopf, Rumpf und Gliedmaßen. Haar wird als eigener Körperteil wahrnehmbar und somit zum Akteur: Es folgt den Bewegungen und stößt sie im Gegenzug an.”
Susanne Wernsing
Jasmin Schäfer, Isabelle Schad
September 28, 2020
Performance, Video