Diane Welke, Fotografien, 2012…Haare sind magisch. Schon in der Bibel galt das Kopfhaar als Sitz der Seele und der Lebenskraft. Eine Locke des eigenen Haars zu verschenken, wurde vor allem in der Renaissance üblich, und galt als echter Liebesbeweis. Für die Stilllebenserie “es ist alles ganz eitel” habe ich Haarsträhnen meiner Freundinnen als Schleife, Zopf, geflochtenes Lesezeichen „verarbeitet“- so entstand eine Art Portrait.
“Haar gilt als Ausdruck der Seele und Symbol der Lebenskraft; das Geschenk einer Locke in der ‚westlichen‘ Kulturgeschichte als Liebesweis und Andenken. Stillleben verbinden Requisiten des Alltags und ‚irdischen Luxus‘ mit Symbolen, die dem Menschen seine Vergänglichkeit vor Augen führen. Das traditionelle Genre und die ästhetische Präzision der Fotografie erzeugen eine Spannung, die die Künstlerin durch die ausgewählten Motive verstärkt. Sie verbindet die ‚existentielle Andacht‘ mit dem persönlichen Portrait ihrer Freundinnen: Über die im Bild versteckten Haarsträhnen werden diese körperlich präsent.”
Susanne Wernsing
Diane Welke
September 28, 2020
Fotografie