Nicht selten dient das Haar als Schutzschild und Identitätsmerkmal vieler junger Frauen. Die Arbeit zeigt einen Überhöhung des Kopfhaares und die damit eingehende Leere in Form des fehlenden Gesichts.
Die Künstlerin möchte dazu anregen, die eigenen Identitätsmerkmale zu erweitern, zu hinterfragen und neu zu ordnen.
“Auf eine verstörende, aktuelle und eindringliche Weise thematisiert die Künstlerin die Rolle von Haaren. Oft wirken sie als Schutzschild und Versteck, zugleich als gesellschaftlich wahrgenommenes Weiblichkeitssymbol mit all seinen Konnotationen und Konsequenzen, zum Beispiel der Unsichtbarkeit und Unhörbarkeit von Frauen. In diesem Fall bedeckt das Haar das ganze Gesicht. Schutz wird hier auch verhandelt in der Assoziation mit den inzwischen zum Alltag gehörenden Mund-Nase-Masken, die das Körperteil verdeckt, welches wir zum Sprechen und damit zum Gehört werden benutzen. Die Farbgebung erzeugt ein zusätzlich beklemmendes Gefühl und kontrastriert das Bild durch den Sepia-Ton, der das Motiv historisch wirken lässt, mit der zeitgenössischen Frage von Schutz und Schutzbedürftnis. Eine sehr einfache Umsetzung mit einer großen Wirkung.”
Mirriane Mahn
Helene Payrhuber
February 4, 2021
Collagen