HR. Litto – An Al made me shave my head
Wie nehmen wir unser eigenes Selbst in einer reflektierten Realität wahr?
‚Fake Mirror‘ ist eine performative Reaktion auf unsere Mehrschichtigkeit als digital Natives, auf den vorherrschenden Trend, virtuell unsere Identität optimieren und verbessern zu wollen.
Hr. Litto ist eine fiktive Person, die ausgehend von einer männlichen Portraitskizze durch den Prozess eines Machine-Learning-Modelles erschaffen wurde. Als unabhängige Entität verwendet sie meinen Körper, um sich künstlerisch auszudrücken.
“In dieser multimedialen Installation gewährt uns die Künstlerin zugleich einen Einblick in einen intimen, nahezu geschützten Raum: eine Alltagsszenarium aus Tischen und Spiegeln. Gleichzeitig jedoch verwehrt sie den Blick auf sich, interagiert mit ihrer eigenen Verletzlichkeit, indem sie den Zusehenden den Rücken zukehrt und sich damit den Blicken auf ihre Handlung aussetzt, ohne sie beantworten zu können. Die gesellschaftlich als radikal wahrgenommene Handlung des Haare-Abrasierens wird wiederum nahezu grotesk vergrößert über eine Life-Kamera, die ihren Blick in den Spiegel zurück zu den Zusehenden wirft. Verstärkt durch die verstörenden kurzen Überblendungen eines männlichen Gesichts. Der einzige Moment also, in dem wir als Voyeurinnen dieser Radikalität die Künstlerin von vorne sehen, ist eine Einbahnstraße: Sie gibt uns die Möglichkeit, sie zu beobachten, nicht jedoch sich selbst die Möglichkeit, uns zu beobachten, während wir sie beobachten und spiegelt so Machtverhältnisse des Angeschautwerdens als Frau.”
Mirriane Mahn
Daniela Weiss
February 15, 2021
Digitalkunst, Mixed Media, Video